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PPP ;-) - Nomen est Omen

Pleiten, Pech und Pannen - der etwas andere Sonntag

An einem herrlichen Sonntag im September starteten Heide und ich mit unserem BOOM-Trike zu einer gemeinsamen Ausfahrt mit unseren Leine-Triker-Freunden. Voller Erwartung und Vorfreude fuhren wir unserem vereinbarten Treffpunkt bei Birgitt und Axel in Sarstedt entgegen. Margit und Detlev waren bereits vor Ort – wir waren diesmal leider nur eine kleine Triker-Truppe, da viele von uns an diesem Wochenende andere Pläne bzw. Termine hatten.

Bevor es losging, musste hier und da noch ein bisschen der „Sound“ verfeinert werden, aber dann ging es endlich „on Tour“ in Richtung Weserbergland. Das Etappenziel für die Halbzeit war die » Tonenburg «, ein Treff an der Weser mit romantischem Biergarten und exzellentem Essen. Obendrein gab es als „Augenschmankerl“ auf dem Parkplatz geile Fahrzeuge anzuschauen. Nach dieser kulinarischen und optischen Stärkung fuhren wir weiter in Richtung Hameln, wo noch eine weitere Rast geplant war.

Heißer Ritt auf wildem Gaul

Bei einem Zwischenstopp zum Tanken, stellte ich meinen Trikemotor aus – so wie es sich auch gehört. Beim Losfahren gab es dann erste Startprobleme, die sich mehr und mehr zum „Cruiser-Albtraum“ entwickelten. Unser Trike mutierte zum „wilden Gaul“ und wir „ritten“ von der stark befahrenen Straße auf einen sicheren Seitenweg. Wir konnten unser bockiges Gefährt glücklicherweise auf dem schattigen Parkplatz der Gaststätte Bärenhöhle abstellen. Ein Dankeschön an dieser Stelle, dass wir die sanitären Örtlichkeiten nutzen durften. Die Einladung der Bärenhöhle zum „Danz op de Deel“ mussten wir allerdings ausschlagen – danach war uns nun wirklich nicht mehr zumute.

Nun war aber guter Rat teuer – was also tun? Also erst einmal die Koffer runter und die Karosserie samt „Rentnerrückenfreundlichem Sofasitz“ hoch und gucken. T o l l …wonach überhaupt gucken? Ich, Kalle … null Ahnung, Heide … auch keine Ahnung - aber…. ganz, ganz wichtig - der „Motor-Deckel“ war schon mal professionell hochgeklappt.

Zum Glück (oder eigentlich auch nicht?) kamen Axel und Detlev nach einiger Zeit zurück. Axel, passionierter „Schrauber“ überlegte: „Hhmmm, grübel … grübel … Benzinfilter ? … nix zu sehen …… hhmmm, grübel …grübel …Benzinpumpe ? … im Tank verbaut und schwieriges Rankommen …“

Und jetzt ? Nun machte ich Nägel mit Köpfen und rief den ADAC-Notdienst an – für was habe ich eine sogenannte Plus-Karte? Die netten „gelben Engel“ würden uns ganz gewiss samt Trike schnell nach Hause bringen. Denkste!!! Nach etwa einer Stunde – es war schließlich Sonntag, super Wetter und auch andere „Schönwetter–Cruiser“ haben sicherlich Pannen – kam endlich die ersehnte Hilfe.

Schöner Sonntag, Herr Sonntag...

„Hallo…, Sonntag …, was kann ich für sie tun?“
„Wie jetzt? Hallo, Sonntag?“ „Ja, ich heiße S o n n t a g !“
„Toller Sonntag, Herr Sonntag“ war meine spontan dämliche (!) Bemerkung.

Ich habe mich natürlich entschuldigt und es stellte sich heraus, dass Herr Sonntag ein durchaus humorvoller, verständnisvoller und hilfsbereiter ADAC-Pannenhelfer aus dem » Autohaus Kalle « in Lügde ist.

Heyyyy … Autohaus Kalle hilft „Leine –Triker“ Kalle , super - wenn das kein gutes Omen ist! Also, die Koffer wieder rauf und das Trike auf den Anhänger und los ging’s…. leider nur bis zum „Autohaus Kalle“, denn diese ADAC–Partnerstation war nicht befugt, uns bis in die Sehnder Heimat zu überführen.

Ohje, was nun? Also rief Herr Sonntag zunächst einmal für uns (!) die ADAC-Pannenhilfe-Hauptansprechnummer an und fragte nach weiteren Vorgehensmöglichkeiten um samt Trike nach Sehnde/OT Höver zu gelangen. Antwort des netten ADAC-Mitarbeiters am anderen Ende der Strippe: „Leider haben wir nur die Möglichkeit ihnen ein Fahrzeug aus Hannover zu schicken und das würde in etwa vier Stunden bei ihnen ankommen und sie mit dem Trike abholen.“

Booaaaahhh …. noch vier Stunden warten, vielleicht auch fünf … und erst um Mitternacht zu Hause sein? Kurz entschlossen verschob ich die Überführung des Trikes auf Montag und bat unsere Kinder telefonisch uns abzuholen. Deren Begeisterung hielt sich in Grenzen, da sie gerade dabei waren, ihre Wohnung zu renovieren.

Nun ging es aber plötzlich rund, denn Herr Sonntag musste zum nächsten Pannen-Einsatz und wir hielten ihn mit unseren Sonderwünschen erheblich auf. Koffer erneut runter, Trike in die Halle, den Zündschlüssel nicht versehentlich mitnehmen … und, und, und. Halle verschließen! HALT!!! Wir rückenkranke Rentner und noch ’ne Stunde oder länger stehend (!) warten? Neee, das geht gar nicht! Meiner Bitte, uns zwei Sitzgelegenheiten aus der Werkstatt (im Prinzip funktionstüchtige Sperrmüllsitze) zu geben, kam Herr Sonntag noch fix nach, wünschte uns alles Gute, einen schönen Sonntag (ha ha … witzig!) und machte sich schleunigst auf den Weg zur nächsten „Sonntagsfahrer-“ Panne.

Ein Dank an alle Pannenhelfer

Auf diesem Wege möchte ich mich - unbekannter Weise - bei meinem „Pannen-Nachfolger“ am 9. September 2012 im Raum Bad Pyrmont entschuldigen, dass er wegen uns so lange warten musste. Ich denke, dass nur durch die uneingeschränkte Hilfsbereitschaft der ADAC-Pannenhelfer solch lange Wartezeiten zustande kommen. Wie sonst?

Liebe Mitverkehrsteilnehmer mit eventueller Panne - nehmt die Wartezeit einfach in Kauf - denn auch ihr werdet nach Ankunft der ersehnten Hilfe freundlich versorgt … ganz bestimmt! Sechs Stunden nach dem „Trike-Pannen-Ritt“ waren wir endlich erschöpft, aber glücklich, zu Hause.

Inzwischen sind weitere sieben Stunden vergangen und wir haben bereits Montag, den 10. September und ich warte auf den ADAC- Überführer-Engel (von Bad Pyrmont nach Höver) mit meinem Trike, schreibe dieses Erlebnis nieder und denke dabei an diejenigen, denen im Moment meiner Warte-(Schreib-)zeit freundlich und zuvorkommend geholfen wird.

Fazit der Ausfahrt

Alles wird gut – nur geduldig und entspannt sollte man in der Freizeit sein! Es war ein rundum schöner und erlebnisreicher Sonntag – trotz Panne … aber auch dank des netten und hilfsbereiten - Herrn Sonntag (aus Lügde)!

Und jetzt kommt´s – kleine Ursache, große Wirkung: Das Übel war ein defekter „Startstrom-Unterbrechungsschalter“ an der Handbremse. Na toll… dieser Schalter verhindert ein Starten meines, mit einer Variomatik betriebenen, Trikes ohne das vorherige Lösen der Handbremse. Der Chef vom BOOM-Fahrzeugbau-Werk Thomas (genannt Stubi´) persönlich gab mir den entscheidenden Tipp per E-Mail: der Schalter kann durch eine Überbrückung ausgeschlossen werden. Gesagt - getan - die anschließende Probefahrt mit meinem Triker-Freund Gustav nebst Trailer im Nacken war danach außerordentlich erfolgreich.

Dieser dämliche Schalter hat uns also ca. sechs Stunden unseres kostbaren Ehelebens gekostet, in der Fremde und unter freiem Himmel miteinander stressfrei auszukommen und siehe da … es hat wunderbar geklappt. Wir lieben uns - und unser Trike - nach wie vor ;-).

Allzeit „Gute Fahrt“ wünschen allen gleichgesinnten „Freizeit-Cruisern“ die „Leine –Triker“

Kalle & Heide

Fotos von diesem besonderen Sonntag gibt es HIER.

Die erste Tour mit den Leine-Trikern

Immer Daumen hoch - auch bei einer Panne

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